Schlepper
Wen bezeichnet man als SchlepperIn?
SchlepperInnen sind Personen, die wissentlich und meistens für Geld Menschen ohne gültige Reisedokumente bei der Ein- oder Durchreise in andere Länder helfen, weil sie diese nicht auf legalem Weg erreichen können. Dafür, dass diese SchlepperInnen Menschen über die Grenzen schmuggeln, bezahlen die meisten den SchlepperInnen viel Geld und nicht wenige auch mit ihrem Leben.
Tatsächlich werden Flüchtlinge durch europäische Grenzregelungen gezwungen, auf die Dienste von Schleppern zurückzugreifen. Seit 2001 das Botschaftsasyl in den Herkunftsländern abgeschafft wurde, gibt es für die meisten Flüchtenden keine legale Möglichkeit der Einreise in die EU.
Im März 2016 ist ein Abkommen zwischen der EU und der Türkei in Kraft getreten, das vorsieht, eine bestimmte Anzahl syrischer Flüchtender per Flugzeug nach einem festgelegten Schlüssel auf die Länder der EU zu verteilen. Das Abkommen steht aufgrund der derzeitigen politischen Lage in der Türkei auf wackeligen Beinen und muss sich in der Praxis erst beweisen. Es betrifft zudem nur syrische Flüchtende. Menschen, die aus anderen Staaten flüchten, haben nach wie vor (abgesehen von der Familienzusammenführung) keine legale Möglichkeit in die EU zu gelangen.
Für einige Flüchtende, welche besonders vulnerablen Gruppen angehören, gibt es die Möglichkeit über ein Resettlement-Programm von Staaten aufgenommen zu werden. Die Staaten entscheiden dabei selbst, wie viele Personen sie aufnehmen möchten. Österreich hat sich bereit erklärt insgesamt 1.500 syrische Flüchtlinge auf diesem Weg aufzunehmen. Zielgruppe sind vor allem bedrohte Frauen, schutzbedürftige Familien mit Kindern und verfolgte Minderheiten wie Christen.
Von Schlepperei zu unterscheiden ist der Begriff des Menschenhandels. Menschenhandel bedeutet laut UN-Definition die Anwerbung, Beförderung, Verbringung, Beherbergung oder Aufnahme von Personen unter Androhung oder Anwendung von Gewalt, Entführung, Täuschung oder Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit zum Zweck der Arbeitsausbeutung.