BSC Dornbirn Indians: Gut gerüstet aufs Spielfeld
7. September 2016
Wer “Baseball” und “Softball” hört, denkt automatisch an die USA. Dabei würde schon ein Blick ins Ländle genügen, um sich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Dort zählt nicht der Herkunftsort, sondern der Teamgeist.
Der Baseball- und Softballclub Dornbirn Indians ist ein Verein, der bereits Erfahrung mit Mitgliedern unterschiedlicher Herkunft hat. Sogenannte “Legionäre”, das sind Sportlerinnen und Sportler, die für einen ausländischen Verein spielen, kamen bereits aus den USA, Kanada, Kuba, Argentinien, Rumänien, Tschechien etc. nach Österreich zum BSC Dornbirn Indians. “Viele dieser jungen Damen und Herren haben eine Freude am hiesigen Lebensstil entwickelt, ein soziales Netz gefunden, in beeindruckender Weise die Sprache erlernt, eigene Existenzen aufgebaut oder sich zwischenzeitig gar als Unternehmer engagiert. So gibt es beispielsweise eine Baseballschlägerfabrik im Bregenzerwald”, erzählt Kassaprüfer des Vereins, Daniel Mierer.
Inzwischen trainiert Coach Devery van de Keere, mit außergewöhnlichem Engagement und einem ehrliches Interesse an jedem Neuankömmling auch Geflüchtete in allen Altersklassen. Geregelte Abläufe, körperliche Betätigung, mit sportlichen Wettkämpfen verbundene up´s and down`s …die Kinder und Jugendlichen sind glücklich und profitieren enorm von seinem Einsatz. Bisher waren die Kinder und Jugendlichen oft unzureichend für den Sport gekleidet, es fehlte an adäquater Trainingskleidung, Protektoren, Handschuhen und Schlägern. Eine gute Ausrüstung sollte ja auch die Sicherheit der Spielerinnen und Spieler garantieren.
Mit dem unterstützen Ankauf besserer Bekleidung, von Protektoren und allerlei Ausrüstung, ist die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Laufe dieses Sommers derart angewachsen, dass insgesamt vier Trainer eingesetzt werden mussten, um den Andrang organisatorisch bewältigen zu können.
Dass das gemeinsame Training beiden Seiten viel bedeutet hat, lässt sich an einem Facebook-Kommentar eines der Trainer gut verdeutlichen: „I’ve had plenty of great moments through my baseball career, but they can`t really compare with teaching baseball to refugees, who have sacrificed a lot, and provide them with joy and entertainment through baseball!”
Neben vielen lustigen, befreiten Momenten wurde durch das körperlich anstrengende und herausfordernde Training auch bei manch einem der Ehrgeiz geweckt, sich sportlich weiter zu entwickeln. Aziz, ein junger Spieler, hat es zwischenzeitig sogar zu einem Stammspieler in der zweiten Mannschaft gebracht. Das gemeinsame Training ist inzwischen nicht nur den Spielerinnen und Spielern wichtig geworden, auch die Trainer möchten dieses Projekt unbedingt in Zukunft fortsetzen und stehen schon mit zwei anderen lokalen Vereinen im Kontakt.
